Deutsche Community Pricing Produkte

Jan Krohn

Was ist mit den ganzen Ressourcen im CP passiert? Die sollten doch Ende des Monats in Vorbestellungen umgewandelt werden. Nun sind die meisten von denen nicht mehr auffindbar.

Beispiel:

Die Heilige Schrift—Studienbibel von Dominikus von Brentano und Thaddäus Anton Dereser (4 vols.) | Logos Bible Software (archive.org)

Werden die noch irgendwie anderweitig angeboten / neu aufgesetzt? Wäre schade, die Aussicht auf zahlreiche neue und brauchbare Produkte zu verlieren...

Ich habe auch keine E-Mail bekommen, dass meine Gebote gecancelt wurden.

Ben Misja (Logos)

Es kommt demnächst noch eine deutsche Ankündigung, was mit den noch vorhandenen Community-Pricing-Produkten passiert. Einige von euch werden letzte Woche versehentlich schon eine englische Nachricht zugeschickt bekommen haben.

Wir hatten schon kurz vor der offiziellen Einstellung des CP-Programms einen Großteil der deutschen Community-Pricing-Produkte eingemottet. Momentan gibt es nur noch den Babylonischen Talmud und die vierbändige Von-Soden-Reihe (die formal zum deutschen Geschäftsbereich gehört). Wir werden natürlich weiterhin gemeinfreie Werke produzieren und zur Vorbestellung anbieten, allerdings entweder als Pre-Pubs oder im Rahmen neuer Logos-Pakete. 

Die vormals im Community Pricing verfügbaren Produkte haben leider keine Zukunft. Meines Wissens hatte keines mehr als 25 % seines Finanzierungsziels erreicht. Dazu kommt, dass wenige von ihnen auf unserem Markt echte Hits gewesen wären. Noch wichtiger: Die Quellmaterialien entsprachen oft nicht unseren heutigen Standards, und die Kosten zur Retrodigitalisierung wären in allen Fällen unverhältnismäßig hoch gewesen. Keines dieser Werke hätte sich in den nächsten 4-5 Jahren von selbst finanziert. In jedem Fall hätte mir die Qualität des retrodigitalisierten Texts Sorgen gemacht. 

Unser deutscher Markt hat nach wie vor nicht die Größe, um ein Crowdfunding-Programm dieser Art tragen zu können. Und wir haben beobachtet, dass die Stückpreise, die sich aus dem Bieterverfahren ergeben, einfach nicht rentabel sind. Die meisten Gebote fallen niedriger aus, als für eine unkomplizierte Finanzierung ideal wäre. Um dennoch zu funktionieren, hätte das Programm zwei- bis fünfmal so viele willige deutsche Vorbesteller benötigt. Daher haben wir schon vor einiger Zeit entschieden, gemeinfreie Werke in Zukunft eher mit Fixpreis über Pre-Pub vorbestellbar zu machen. Beispiele: 

• Die Schatzkammer Davids
• Luther 1545 letzte Hand
• Die Summa Theologiae
• Raschi, der sich fast komplett über Vorbestellungen finanziert hatte

Fazit: Günstige Preise helfen nicht, wenn sie die Kosten nicht decken. Mit Pre-Pub haben wir darüber mehr Kontrolle. Denn letztlich liegt uns allen daran, dass die vorbestellten Bücher auch innerhalb eines vertretbaren Zeitraums ausgeliefert werden können.