Was mich an Logos ungeheuerlich stört ist...

...die Kurzinfo zum Namen des Herrn Jesus Christus, die als erste erscheint:

"Autor, Gründer einer Religiösen Gruppe..."...es fehlt noch "einer Sekte ([:(]

Ich stoße immer wieder an diese Info...und jedes Mal tut sehr weh.

Ich nehme an, die überwiegende Mehrheit der Logos-Nutzer sind Christen oder?

Auch wenn das Unternehmen "Faithlife" atheistisch geprägt seien sollte finde ich es zumindest unter Berücksichtigung der Kundschaft sehr "rücksichtslos"...um es sanft auszudrücken. Auch die Schnellinfo zum Wort "Gott" gefällt mir aus o.g. Gründen nicht.

Seltsam,. dass es keinem "Christen" bisher aufgefallen ist...oder doch? Vlt. habe ich es nicht gefunden...dann sorry.

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Comments

Manuel R.

Also Logos hat ein christliches Grundverständnis und die Mitarbeiter sind denke ich auch Christen.

Diese gezeigte Information (unterstrichene Wörter mit kurzem Informations-Popup) gehören (soweit ich das verstanden habe) zu einer Menge sogenannter "Faktenbuch-Tags" die für Logos 10 automatisiert (mit "KI") erzeugt wurden und so für unklare Begriffe ein bisschen Sofort-Info bereitstellen soll.

Die Community (Nutzer) wurde sogar aufgerufen, selbst Faktenbuch-Tags einzureichen.

Ich (und wahrscheinlich viele andere auch) habe diesen visuellen Filter ausgeblendet und ich würde auch nicht nachschauen was da unter Jesus Christus steht, weil da sicher nichts kommt, das ich nicht schon wüsste. Interessanterweise ist da z.B. die Elberfelder 2006 nicht so getaggt wie die Elberfelder CSV. Hier habe ich den Anfang des Faktenbucheintrags abgebildet. Da wird ersichtlich wie die im Popup angezeigte Information zusammengesetzt ist:

Zunächst der Hinweis, ganz unten steht der eigentliche Text: "Gottes Sohn, Retter der Welt". Ich denke da können wir zustimmen. Da geht es jetzt vor allem um die Stichworte für das Faktenbuch. Auf jeden Fall stimme ich zu, dass das äußerst unglücklich - um es nett zu sagen - zusammengefasst ist. Warum da "Autor" steht ist genauso unklar. Von daher gehe ich mal davon aus, dass dieser Tag technische Hintergründe hat (Verknüpfungen für die Zeitleiste oder anderen Datensätzen). In der Regel dienen diese Stichwörter dazu, einen Faktenbuch-Eintrag von anderen zu unterscheiden. Z.B. andere Personen, die "Jesus" hießen oder heißen. In jedem Fall sind die ersten zwei Stichwörter nicht passend oder hilfreich (wenn nicht sogar falsch im engeren Sinne).

Disclaimer: Ich bin kein Logos Mitarbeiter und habe deswegen nur gefährliches Halbwissen.

Miroslaw Krysiuk

Hallo Manuel,

ja...die Begründung könnte die Verknüpfung sein, dennoch macht die KI das (noch), was die Menschen vorgeben.

Was ich beschrieben habe hat mich von Anfang an gestört dennoch ich kann damit umgehen. Ich kenne aber Christen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit zumindest skeptisch seien würden, wenn sie vor einer Kaufentscheidung der Software so einen Info in dem Popup sehen würden.

Ich habe selber das Anschauen einiger Videos auf YouTube "vorzeitig" beendet, als ich gehört oder gelesen habe: "Jesus war ein Wanderprediger".

Nicht das ich Angst um meinen Glauben hätte (zu seiner Zeit habe ich mir Alles angesehen und angehört), jetzt wäre es für mich reine Zeitverschwendung.

VG Manuel und danke nochmal für Deine Antwort. Marana tha

Jan Krohn

Warum da "Autor" steht ist genauso unklar.

Hab ich schon vor längerer Zeit mal gemeldet. Jesus war im Faktenbuch mal als Auto angegeben, von einem Sektenbuch. Das Buch ist inzwischen entfernt worden. Die Bezeichnung "Autor" ist noch geblieben. (Bei Interesse, was für ein Buch das war, Forensuche nutzen - ich kann mich grad an den Titel nicht erinnern.)

The Mangolorian

Der Faktenbucheintrag "Messias" sieht auch nicht besser aus... [:(]

Ganze zwei Verse werden als Schlüsselverse aufgeführt...

Ben Misja (Logos)

Auch wenn das Unternehmen "Faithlife" atheistisch geprägt seien sollte finde ich es zumindest unter Berücksichtigung der Kundschaft sehr "rücksichtslos"...um es sanft auszudrücken. Auch die Schnellinfo zum Wort "Gott" gefällt mir aus o.g. Gründen nicht.

Wir sind nicht atheistisch geprägt, wir sind nur nicht konfessionell festgelegt. 😉 Die Beschreibung für "Jesus" sollte das relativ klar machen. Definitionen wie diese, aber auch die Datierungen bestimmter Bücher und Ereignisse in Logos, folgen generell einem traditionellen hermeneutischen Ansatz, den man heute als konservativ oder evangelikal bezeichnen würde. Wir haben zu dem Thema auch schon negative Rückmeldungen gehört.

Was die Tags angeht, stimme ich völlig zu, bin selbst auch schon des Öfteren daran hängen geblieben. Dieses Feedback ist sehr hilfreich für uns. Es ist m.E. ein Problem der Kategorisierung. Natürlich ist Jesus theoretisch ein Religionsgründer, usw., aber so reden Christen nicht über ihn, und er sprengt die meisten dieser Kategorien einfach.

Wir besprechen die Rückmeldung mal mit unserer Datenabteilung (also die mit den Datensätzen), und wir werden überlegen, was man an der deutschen Wiedergabe noch verbessern könnte.

Miroslaw Krysiuk

Da haben wir mindestens eine Gemeinsamkeit, nämlich ich bin auch nicht "konfessionell festgelegt" [;)]...aber dennoch "evangelistisch" geprägt.

Ich habe auch nichts gegen den "hermeneutischen" Ansatz dennoch bin ich beruflich QM-geprägt (Qualitätsmanagement) und deshalb würde ich an dieser Stelle eine starke "Kundenorientierung := the voice of the customer(s)" erwarten den ich davon ausgehe, dass die Mehrheit der Kunden (LOGOS-Nutzer) christlich geprägt sind.

In Bezug auf diese Tatsache würde ich eine besondere Aufmerksamkeit, was die Beschreibung des Herrn Jesus anbetrifft nahezu verlangen.

Dem Herrn Jesus einen Titel als "Gründer einer Religion" zuzuschreiben unabhängig von der Weltanschauung grundsätzlich nicht richtig und auch nicht biblisch (wer ist ein Gründer, welche Ziele verfolgt ein Gründer?).

Das Neue Testament, das von vielen Religionen mehr oder weniger offensichtlich als "etwas Neues:= neue Religion" ausgelegt wird ist schlicht und einfach falsch. Das NT basiert auf dem AT...das AT ist ein "Schattenbild des NT"...das NT ist die Fortsetzung der Offenbarung Gottes und Seines Heilplanes und nicht eine abstrakte und neue Glaubensrichtung zu verstehen, worauf der Herr Jesus persönlich hinweist und sich immer wieder auf die "Schrift=AT" beruft.

Ferner (um es kurz zu fassen) ist eine Religion NICHT GLEICH dem Glauben.

Ich freue mich dennoch über Deinen an sich positiven Feed back und hoffe etwas Konstruktives zu der Weiterentwicklung der an sich genialen Software "Logos" (die ich im Übrigen als Gittes Segen betrachte).

Noch nie in der Menschheitsgeschichte hat so gut wie jeder Mensch die Möglichkeit erhalten das Wort Gottes so tiefgründig zu erforschen und somit das Wesen Gottes kennenzulernen.

Viele christliche Grüße

Ben Misja (Logos)

Vielen Dank für das Lob!

Freilich, wir richten uns nach unseren Kunden, die auch in Deutschland größtenteils (und nachvollziehbarerweise) Christen sind, die sich stark für die Bibel interessieren und die Bibel recht hochhalten. Aber Logos kommt auch in der wissenschaftlichen Exegese zum Einsatz. Die Kunden in diesem Bereich sind weit weniger homogen, aber sie gehören gleichermaßen zu unserer Zielgruppe.

Logos kommt aus einem evangelikalen Hintergrund der USA, wie übrigens quasi alle komplexeren Bibelprogramme. Was sicher auch wieder daran liegt, dass man in diesem Umfeld die Bibel besonders schätzt und besonders gründlich studiert. Wir sind zwar kein spezifisch konfessioneller Arbeitgeber - das ist in den USA nur in wenigen Ausnahmen erlaubt, etwa bei Kirchengemeinden. Aber ein Arbeitgeber mit einem Produkt und einer Mission wie unserer ist natürlich besonders attraktiv für Arbeitnehmer mit ähnlichen Werten. Unsere Hausveröffentlichungen richten sich zudem nach den Glaubensgrundsätzen der Evangelical Christian Publishers Association.

Entsprechend ist eine entsprechende hermeneutische Einfärbung unserer Daten sowohl im Interesse unseres größten Kundenstammes als auch unvermeidlich. Man kann eine Datenfülle, wie sie in Logos vorhanden ist, unmöglich ohne gewisse hermeneutische Vorentscheidungen anbieten. Wie wir über solche Aspekte denken, kann unsere Programmphilosophie erleuchten helfen.

Dem Herrn Jesus einen Titel als "Gründer einer Religion" zuzuschreiben unabhängig von der Weltanschauung grundsätzlich nicht richtig

Doch, das ist grundsätzlich richtig: Jesus ist aus religionswissenschaftlicher, "neutraler" (Wissenschaftler sagen: etischer) Perspektive der Begründer des Christentums. Nach derselben Logik wären sonst Mohammed nicht der Begründer des Islam und Joseph Smith nicht der Begründer der Mormonen. Es entspricht nicht der christlichen Perspektive, aber es ist eine Perspektive, die Christen in der Regel nachvollziehen und als nützlich akzeptieren können.

Und übrigens steht hier ja auch "Gründer einer religiösen Gruppe". Dass Jesus eine religiöse Gruppe im weiteren Sinn gegründet hat, ist sicherlich unstrittig.

Roland Hofbauer

Lieber Miroslaw,

ich bin auch ein Christ, aber ich bin froh, dass eine eher neutrale Formulierung gewählt wurde; ich bin froh, dass Logos hier quasi eine Außenperspektive einnimmt; das Programm soll ja nicht ein Bekenntnis vorgeben, sondern rationale Gründe, Quellenbelege etc. bereitstellen, die ein persönliches Bekenntnis untermauern. Es soll nicht selber ein Bekenntnis sein.

Ich finde die Formulierung deshalb aus einem anderen Grund fragwürdig: Jesus hat keine neue Religion gegründet, sondern innerhalb einer bestehenden Religion (dem Judentum) Anhänger um sich geschart - und erst nach der Trennung dieser an Jesus orientierten Gruppe ist daraus die christliche Religion entstanden. Ich bin da für größtmögliche Genauigkeit.

P.S.: ich hänge der von Jesus vertretenen Interpretation der Schriften Israels an - und bin so gesehen ein Anhänger von ihm, ein Christ